Hilfe zur Selbsthilfe für Frauen in Kenia

Der Tuttlinger Verein "Women For Women e.V." besteht seit 2011 und hat sich zum Ziel gesetzt, Frauen in Kenia auf unbürokratischem, direktem Weg Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Die Bereitstellung einer einzigen Milchkuh kann die Existenz einer Familie sichern und dieser sogar ein kleines Grundeinkommen ermöglichen. Christina Schreiber, die Gründerin des Vereins, hat sehr lebendig von ihrer Arbeit berichtet und uns davon überzeugt, diese einfache, aber wirkungsvolle Maßnahme zu unterstützen, mit der die Abwärtsspirale der Armut gestoppt werden kann. So kamen insgesamt 3000,-€ an Spenden aus der Clubkasse, von  und von zahlreichen Clubschwestern zusammen, die sich allein, zu zweit oder in Gruppen entschlossen, eine Kuh zu spenden. Auch die Überlinger Volksbank beteiligte sich mit 500,-€ an der Spendenaktion. Mit diesem Geld konnten mittlerweile weitere 14 Kühe angeschafft und an bedürftige Frauen und Familien vergeben werden.

Prinzip der Kuhvervielfältigung
Mit dem Erhalt einer Kuh verpflichten sich die Frauen zum einen, diese nicht zu verkaufen und zum anderen, das erstgeborene Kalb nach etwas sechs Monaten Stillzeit an den Verein zurück zu geben. Jeden weiteren Nachwuchs darf sie behalten oder auch verkaufen. Einen kleinen Anteil aus dem Verkaufserlös überschüssiger Milch legen die Frauen in einen Rücklagentopf, von dem wiederum alle Frauen profitieren können, z. B wenn sie einen zinslosen Kredit in Anspruch nehmen wollen.
Die zurückgegebenen erstgeborenen Kälbchen werden für weitere fünf bis sechs Monate von dem Team vor Ort großgezogen, um sie dann als Jungkühe an andere bedürftige Frauen abzugeben. Jungbullen werden ebenfalls aufgezogen, dann aber verkauft und stattdessen Jungkühe angeschafft. Dadurch vervielfacht sich der einmalige Kapitaleinsatz für eine einzige Kuh im Laufe der Jahre auf natürliche Weise. Der Verein berechnet für 1 Kuh € 250.-- .

 

Foto: womenforwomen.de

Warum Kühe?
Aus ökonomischer Sicht erwirtschaftet eine Kuh schon ab dem ersten Tag eine Rendite. Und das, sieht man von der Anschaffung ab, bei nahezu null Kosten. Erworben werden nur so genannte Local Cows. Deren Milchleistung ist zwar deutlich geringer als die „normaler“ Milchkühe. Dafür sind sie umso robuster, pflegeleichter, bezüglich Nahrung viel anspruchsloser und können somit auch auf sehr kargen Böden oder brachliegenden Feldern gehalten werden. Milch ist neben Ugali, dem Maisbrei, eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel.




YouTubeFacebookTwitterInstagramPodcast
Top